Pressebericht Cupfinale
FCV dank grösserer Effizienz zum 46. Sieg
Der FC Vaduz gewinnt zum 46. Mal den Liechtensteiner Fussballcup. Nach einem 3:0-(2:0-)Sieg gegen den Erstligisten FC Balzers behielt der Rekordsieger die Oberhand. Göppel (33.), Mathys (44.) und Burgmeier (93.) erzielten die Tore.
Quelle: Liechtensteiner Vaterland
Der FC Balzers verkaufte sich gut, kann sich aber damit nichts kaufen. Das Resultat fiel auf jeden Fall zu hoch aus, denn auch die Winkler-Elf besass vier hochkarätige Torchancen. Etliche Möglichkeiten erarbeitete sich auch der FC Vaduz, der aber am Ende des Tages drei Treffer verbuchen konnte und somit dank der Effizienz den 46. Cupsieg realisierte. «Es ist derart, dass wir im Abschluss Defizite haben, wichtig ist aber, dass wir uns Chancen erarbeiten», urteilte FCB-Trainer Patrick Winkler nach geschlagener Schlacht und ergänzte: «Letztlich müssen wir die Tore erzielen; wir müssen Überzeugung sowie den letzten Willen in die Aktion reinwerfen, dann werden die Tore auch fallen. In der Vergangenheit haben wir gezeigt, dass wir Tore schiessen können.»
FC Vaduz mit mehr Effizienz als der FC Balzers
Ex-FCB-Spieler Göppel erzielte für den Favoriten den Führungstreffer: Er köpfelte eine Borgmann-Flanke ins rechte Eck (1:0). 15 Minuten hatte das favorisierte Vaduz benötigt, um im 73. Cupfinale das Zepter zu übernehmen. Zuvor trat der Erstligist sehr selbstbewusst und frech auf. Erne stand solo vor Torhüter Siegrist, umkurvte ihn, verfehlte jedoch aus spitzem Winkel den Kasten (3.). Und als sich Deplazes auf der Aussenbahn einen Vorteil ver-schafft hatte, fand seine Flanke keinen Abnehmer (5.).
Dennoch mussten die FCVFans bis zur 23. Minute warten, als Mathys den Ball aus sieben Metern per Kopf haarscharf neben den Kasten setzte. Obwohl die Balzner früh störten und aggressiv in die Zweikämpfe stiegen, fanden Muntwiler, Gajic & Co. immer wieder Lösungen, Ball und Gegner laufen zu lassen. Und nach der Führung im Rücken kam der FCV nach einer raschen Passfolge zu einem Hochkaräter, doch Brunner brachte das Kunststück zustande, den Ball aus fünf Metern neben das leere Tor zu befördern (40.). Von Niederhäusern stand ebenfalls vor dem Kasten, doch Torhüter Klaus stoppte ihn (43.). Trotzdem erhöhte der Favorit das Skore. Nach einem Getümmel im FCB-Strafraum schoss Zarkovic den Ball Sele an den Hinterfuss, Mathys übernahm den Abpraller und traf entschlossen flach ins rechte, lange Eck (2:0). Bei den raschen FCVVorstössen über rechts tat sich der FCB-Defensivverbund schwer; kam immer einen Schritt zu spät. Letztlich hatte der Favorit vorgelegt und schon zur Pause ein ruhiges Polster geschaffen.
FCB nahe dem Anschlusstreffer
In der zweiten Halbzeit nahm FCB-Trainer Winkler jedoch keine Veränderung auf jener Position vor, sondern nahm Innenvertei- diger Kaufmann vom Platz, den muskuläre Probleme (Verhärtung) plagten. Und wie schon im ersten Abschnitt trat der Unterklassige wiederum keck und frech auf. Deplazes lief solo Richtung Siegrist, scheiterte jedoch am FCV-Keeper, hätte als bessere Option auch auf den freistehenden Erne auflegen können (48.). Sele verzog seinen Schuss aus der zweiten Reihe (50.) und Domuzeti suchte einen Querpass auf Erne, der wurde von dieser Idee überrascht (58.). Vom FCV war in dieser Phase wenig zu sehen: Nach der Auswechslung von Erne, der das FCB-Spiel massgeblich geprägt hatte und die Bälle in der Angriffszone halten konnte, fand auch der FCV die erste Möglich- keit im zweiten Abschnitt vor, doch Devic scheiterte an Klaus (64.), der sich auch beim Muntwiler-Knaller auszeichnete und den Ball über die Querlatte lenkte (69.). Und Klaus klärte bei einem Mathys-Abpraller mittels Fussabwehr sicher(78.). Der FCB gab sich zwar nie auf, konnte durch Einwechselspieler Brändle eine Grosschance kreieren, doch Siegrist klärte stark (79.). Die letzten Möglichkeiten liessen Alder per Kopf (91.) und Mujic mit einem Hinterhaltschuss (92.) liegen. Zuvor hatten die FCB-Akteure ein Handvergehen von Borgmann im Strafraum moniert (91.). Zu guter Letzt verabschiedete sich FCVLegende Burgmeier vom Liechtensteiner Cup: Er köpfelte eine Mathys-Flanke ins linke, obere Eck (3:0).
Vrabec: «Wir sind derzeit sehr müde»
FCV-Trainer Roland Vrabec forderte in der Halbzeitpause, dass sein Team mehr Ballbesitz hat und den Gegner laufen lässt. «Das ist uns nicht gelungen. Ehrlich gesagt, wir sind derzeit sehr müde. Der Mannschaft ist anzumerken, dass sie will, doch sie kommt nicht vom Fleck. Einzelne sind angeschlagen und auch mental müde. Das ist eine echt schwierige Phase, denn wir haben vier Spiele in zehn Tagen zu bewältigen», erläuterte Vrabec.
Aufgrund des mutigen Auftritts kann der FC Balzers bestimmt viel Positives in den Abstiegskampf mitnehmen. «Die Mannschaft kann stolz sein auf die Leistung, die sie gezeigt hat», lobte FCB-Trainer Winkler treffend. Der FCV zeigte die Effizienz, die zuletzt abhanden gekommen war, derweil beim FC Balzers vor allem Hermann und Erne sowie mit Abstrichen Sele überzeugt hatten.