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Pressebericht FCB – Frauenfeld

Balzers rückt Aufstieg immer näher

Die Fans des FC Balzers werden wohl erst nach dem letzten Saisonspiel erfahren, ob die Rückkehr in die Erste Liga gelingt. Ein 8:3-Torfest gegen Frauenfeld vertröstet sie bis dahin.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland

Die Rückkehr des Sommers kündigte sich auf dem Sportplatz Rheinau dadurch an, dass der Rasen vor dem Spiel und während der Halbzeit bewässert wurde. Sowohl das schöne Wetter als auch die Ausgangslage lockte zahlreiche Zuschauer an. Nicht nur auf der Tribüne wurde die Partie verfolgt: Auf dem Rheindamm standen fünf Autos hintereinander, weil deren Fahrer mitfiebern wollten. Für die ersten zwanzig Minuten gehörte auch eine Streife der Landespolizei zu den Schaulustigen hinter dem Gitter. Das Interesse für den FC Balzers war also gross. Immerhin bestand am Samstag gegen Frauenfeld die Möglichkeit, den Aufstieg in Stein zu meisseln.

Weitschüsse bringen Balzers in Bedrängnis

Eine Hitze, die Trinkpausen gerechtfertigt hätte, bereitete dem Tabellenführer offensichtlich keine Schwierigkeiten. Vielmehr stachelte es ihn zu einem regelrechten Torfeuerwerk an, das Martin Rechsteiner (4.) zügig eröffnete. Anschliessend drehten die Gäste kurzzeitig das Spiel. Stürmer Leandro Lucarelli bemerkte, dass FCB-Torhüter Klaus zu weit vorne stand; sein Schuss aus rund 35 Metern (16.) landete im Netz – im weiteren Verlauf des Spiels versuchte Frauenfeld wiederholt, auf diese Weise zu punkten. Beim 1:2 Treffer von Christian Maag (28.) hatte der FCB-Kapitän erneut das Nachsehen, als ein Verteidiger den Ball abfälschte. Der Favorit hatte wohl nicht damit gerechnet, gegen das bereits fix abgestiegene Frauenfeld in Rückstand zu geraten. Der Ton auf dem Platz wurde rauer und auch die Zuschauer protestierten bei einem Abseitsentscheid gegen Domuzeti. «Kaufi, du spielst fünf gegen eins», schrie Trainer Patrick Winkler seinem Abwehrchef Daniel Kaufmann von der Bank aus zu. Michele Polverino regte sich darüber auf, dass Mitrovic den Ball nicht zurücklegte: «Warum rufe ich eigentlich die ganze Zeit?» Kurz darauf gelang dem zukünftigen Spielertrainer in einer anderen Situation der Anschlusstreffer (32.). Es folgte eine Flanke auf Dorde Zarkovic, der per Kopfball (36.) für die Führung sorgte. Danach hatte Wolfinger bei einem Sprint das Nachsehen: Kurz vor dem Ziel brachte ihn Torhüter Bretscher zu Fall. Der Schiedsrichter zeigte auf den Elfmeterpunkt. Der auserwählte «Youngster» Martin Stähli behielt die Nerven (40.) und schickte die Heimmannschaft mit zwei Toren Vorsprung in die Kabine.

Drei Tore in den letzten fünf Minuten

In der zweiten Halbzeit profitierte der FCB davon, dass sie vier Spieler einwechseln konnten. Bei den Gästen mussten aufgrund der leeren Ersatzbank hingegen die komplette Startelf bis zum Schlusspfiff durchhalten. Nichtsdestotrotz spielten sie einige vielversprechende Konter heraus. Einmal setzte Lucarelli den Ball knapp neben das Tor (61.). In zwei weiteren Situationen holte Stähli gerade noch rechtzeitig zu ihm auf und hinderte ihn so am Abschluss. Alec Cologna erzielte in dieser Phase per Elfmeter (74.) den 4:3 Anschlusstreffer. Am Schluss liessen die Kräfte der Frauenfelder schliesslich nach, so dass insbesondere die frischen FCB-Kräfte für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgten. Baumann legte für Mitrovic vor (55.). Bei der Domuzeti-Flanke hätte er den Ball mit seiner Grätsche beinah noch erwischt. Polverino setzte neben ihm ebenfalls zum Sprint an, womit er den Doppelpack (85.) der Partie zuschnürte. Gleich darauf kam Baumann nach einem Laufpass des eingewechselten Helmar doch noch zu seinem Tor (86.). Zuletzt reihte sich Domuzeti nach einer Flanke in die Torschützenliste ein (90.). Seine schwangere Schwester, die im Publikum sass, freute sich am meisten darüber.

Aufstieg noch nicht in trockenen Tüchern

Der 8:3-Sieg sorgt zwar für gute Stimmung, trotzdem ist der greifbare Aufstieg um mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Wochen vertagt. Denn Kreuzlingen hat durch den 6:2-Sieg gegen Rüti rechnerisch gesehen noch eine Chance auf den Aufstieg. Allerdings müsste Balzers dafür sein Heimspiel am 15. Juni verlieren. Die Statistik spricht dagegen: An der Rheinau konnte in dieser Saison bislang keiner den FCB schlagen. Insofern müsste Widnau schon ein Wunder gelingen, damit der Wiederaufstieg scheitert.